Die Sterne
Bei beginnendem Schneetreiben fahre ich mit dem Überlandbus durch die Nacht ins Wetzlarer Franzis. Es spielen: Die Sterne aus Hamburg, eine Band, die ich gerade mit ihrer zweiten CD "In echt" für mich entdeckt hatte, Indiejungs mit einem Gespür für Jazz, hochpolitische Texter mit einem Gespür für Intimes, Rocker mit einem DJ im Schlepptau.
Meine Güte, wir hatten 1994.
Nach dem Konzert: dichte Schneedecke, als mich endlich jemand mit zurück nach Gießen nimmt, schliddern wir mehr über die Autobahn als dass wir fahren.
Seit 1994 war ich auf unzähligen Konzerten von den Sternen, in Marburg und in Berlin, in Gießen und in Hamburg, mehrmals. Verloren gab ich die Sterne nie, nicht nachdem sie als erste Hamburger-Schule-Band bei einem Majorlabel unterschrieben, nicht nachdem es mit dem großen Erfolg doch nichts wurde, nicht nachdem sie nach und nach zu Dienstleistern wurden, alle zwei Jahre eine neue Sterne-Platte, warum nicht, ist doch schön. Und dann aufs Konzert. Die letzten CDs "Das Weltall ist zu weit" und "Räuber und Gedärm" wurden von der Masse so mitgenommen, habe ich nicht verstanden - das waren doch gute Platten.
Die Sterne machten vieles. Die Hamburger-Schule-Variante von HipHop, Krautrock, Politrock, mit dem weithin unterschätzten "Wo ist hier?" lösten sie 1999 die Grenzen zwischen Song und Track auf. Zuletzt wurden Die Sterne immer rockiger, manchmal hörte man lupenreinen Siebziger-Hardrock aus den Songs raus, das gefiel mir nicht besonders, ich musste aber zugeben: Es funktionierte. Die Sterne wurden zur Band, der ich nicht böse sein konnte. Weil Die Sterne auch solche Rockismen klug ironisch zu brechen wissen. Bester Beweis: das Video zu Gerechtes Brett (2003).
Meine Güte, wir hatten 1994.
Nach dem Konzert: dichte Schneedecke, als mich endlich jemand mit zurück nach Gießen nimmt, schliddern wir mehr über die Autobahn als dass wir fahren.
Seit 1994 war ich auf unzähligen Konzerten von den Sternen, in Marburg und in Berlin, in Gießen und in Hamburg, mehrmals. Verloren gab ich die Sterne nie, nicht nachdem sie als erste Hamburger-Schule-Band bei einem Majorlabel unterschrieben, nicht nachdem es mit dem großen Erfolg doch nichts wurde, nicht nachdem sie nach und nach zu Dienstleistern wurden, alle zwei Jahre eine neue Sterne-Platte, warum nicht, ist doch schön. Und dann aufs Konzert. Die letzten CDs "Das Weltall ist zu weit" und "Räuber und Gedärm" wurden von der Masse so mitgenommen, habe ich nicht verstanden - das waren doch gute Platten.
Die Sterne machten vieles. Die Hamburger-Schule-Variante von HipHop, Krautrock, Politrock, mit dem weithin unterschätzten "Wo ist hier?" lösten sie 1999 die Grenzen zwischen Song und Track auf. Zuletzt wurden Die Sterne immer rockiger, manchmal hörte man lupenreinen Siebziger-Hardrock aus den Songs raus, das gefiel mir nicht besonders, ich musste aber zugeben: Es funktionierte. Die Sterne wurden zur Band, der ich nicht böse sein konnte. Weil Die Sterne auch solche Rockismen klug ironisch zu brechen wissen. Bester Beweis: das Video zu Gerechtes Brett (2003).
zahnwart - 17. Dez, 09:09
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