Loslassen
Am wichtigsten ist es, loslassen zu können. Einen Text zu schreiben, und ihn abzugeben. Keine Angst zu haben, ob die Grafik ihn verunstaltet, keine Angst zu haben, dass der Kontext nicht passt. Am wichtigsten ist es, Material herzustellen, gutes Material, das andere dann weiter verarbeiten. Und nicht enttäuscht zu sein, wenn diese Weiterverarbeitung nicht optimal läuft.
Das habe ich am Theater gelernt: Es geht nicht um das authentische Kunstwerk eines Genies, es geht um eine kollektive Arbeit. Vielleicht mag der Dramatiker es auch nicht, wenn er sein 100-Seiten-Drama einem Regisseur gibt, und der verwendet davon dann aber, wenns hochkommt, 15 Seiten. Und während dieser 15 Seiten läuft auch noch ständig der sprichwörtliche SS-Mann durchs Bild und masturbiert (das übrigens ist ein Klischeebild, das in keiner Weise der Realität entspricht: Ich habe noch nie ein Theaterstück mit masturbierenden SS-Männern gesehen, und ich habe schon viele Stücke gesehen. Ja, auch von Johann Kresnik). Aber im Endeffekt sind das dann die wirklich spannenden Theatererlebnisse. Und darauf kommt es doch eigentlich an: Dass der Dramatiker loslässt, auch wenn es ihm vielleicht erstmal nicht gefällt, sein Stück, sein Baby loszulassen.
"Baby" ist hier der richtige Kontext. Wer seine Kinder bis ins hohe Alter festhält, der tut ihnen keine Gefallen (sich selbst übrigens auch nicht). Darum geht es, wahrscheinlich: loslassen zu können.
Das habe ich am Theater gelernt: Es geht nicht um das authentische Kunstwerk eines Genies, es geht um eine kollektive Arbeit. Vielleicht mag der Dramatiker es auch nicht, wenn er sein 100-Seiten-Drama einem Regisseur gibt, und der verwendet davon dann aber, wenns hochkommt, 15 Seiten. Und während dieser 15 Seiten läuft auch noch ständig der sprichwörtliche SS-Mann durchs Bild und masturbiert (das übrigens ist ein Klischeebild, das in keiner Weise der Realität entspricht: Ich habe noch nie ein Theaterstück mit masturbierenden SS-Männern gesehen, und ich habe schon viele Stücke gesehen. Ja, auch von Johann Kresnik). Aber im Endeffekt sind das dann die wirklich spannenden Theatererlebnisse. Und darauf kommt es doch eigentlich an: Dass der Dramatiker loslässt, auch wenn es ihm vielleicht erstmal nicht gefällt, sein Stück, sein Baby loszulassen.
"Baby" ist hier der richtige Kontext. Wer seine Kinder bis ins hohe Alter festhält, der tut ihnen keine Gefallen (sich selbst übrigens auch nicht). Darum geht es, wahrscheinlich: loslassen zu können.
zahnwart - 16. Apr, 21:28