Der Lehrer spricht
So siehts aus: Die Spex, liebster Plattenrezensierer der Printmedienlandschaft, schafft die journalistische Form Plattenkritik ab. Keine apodiktische, abwägende Meinung zu einer neuen CD, dafür Gespräche. Was insbesondere in der Tagespresse hohe Wellen schlägt: Der Tagesspiegel schrieb einen Kommentar unter dem Titel "Meinung war gestern", in der FAZ durfte Altspexler Dietrich Diedrichsen einen immerhin recht differenzierten Text verfassen. Und dann, natürlich, die Kommentare.
Als dann endlich die gedruckte Spex erschien war ich ein wenig enttäuscht. Ja, es gab keine echten Rezensionen mehr, dafür gab es (manchmal leicht gekünstelt wirkende) Gespräche der Redakteure untereinander. Wie fandest dus denn? ... Ah, hm, da sagst du was ... Redet so eigentlich jemand? Aber egal.
Denn grundsätzlich ist die Idee der Spex richtig. Was ist das überhaupt für eine komische Form: Rezension? Braucht das jemand? Einen allwissenden Kritiker, der mir sagt, wie eine kulturelle Äußerung zu bewerten sei? Bildet sich so eine ästhetische Meinung? Kaum, eher doch: im Gespräch. Im diskursiven Austausch. Und einen solchen immitiert die Spex, zunächst ästhetisch vielleicht ein wenig nbeholfen, auf lange Sicht hoffentlich versierter.
Das sage ich als jemand, der, nur nebenbei, seinen journalistischen Weg im Genre Rezension begonnen hat: Jahrelang schrieb ich ausschließlich Theaterkritiken. Und fand das unheimlich wichtig. Wenn ich mir allerdings die Artikel zur Spex anschaue, dann komme ich immer mehr zur Erkenntnis: Die wirklich interessanten Argumente finde ich nicht im Text, die finde ich in den Kommentaren. Im Gespräch.
Als dann endlich die gedruckte Spex erschien war ich ein wenig enttäuscht. Ja, es gab keine echten Rezensionen mehr, dafür gab es (manchmal leicht gekünstelt wirkende) Gespräche der Redakteure untereinander. Wie fandest dus denn? ... Ah, hm, da sagst du was ... Redet so eigentlich jemand? Aber egal.
Denn grundsätzlich ist die Idee der Spex richtig. Was ist das überhaupt für eine komische Form: Rezension? Braucht das jemand? Einen allwissenden Kritiker, der mir sagt, wie eine kulturelle Äußerung zu bewerten sei? Bildet sich so eine ästhetische Meinung? Kaum, eher doch: im Gespräch. Im diskursiven Austausch. Und einen solchen immitiert die Spex, zunächst ästhetisch vielleicht ein wenig nbeholfen, auf lange Sicht hoffentlich versierter.
Das sage ich als jemand, der, nur nebenbei, seinen journalistischen Weg im Genre Rezension begonnen hat: Jahrelang schrieb ich ausschließlich Theaterkritiken. Und fand das unheimlich wichtig. Wenn ich mir allerdings die Artikel zur Spex anschaue, dann komme ich immer mehr zur Erkenntnis: Die wirklich interessanten Argumente finde ich nicht im Text, die finde ich in den Kommentaren. Im Gespräch.
zahnwart - 20. Jan, 20:37
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