Weihnachtsgeschichte, drittens: Quartier
Zu Teil 1 geht es hier.
Das Quartier ist ein Neubau, ein wenig versetzt hinter der Hauptstraße, eigentlich ein holzverarbeitender Betrieb, der auch noch ein paar Zimmer vermietet. Wir haben Weihnachten, der gesamte Ort ist ausgebucht, nur hier gibt es noch freie Zimmer. Und, wie schön!, sogar Einzelzimmer, und das nicht einmal zu Mondpreisen. Warum aber: Einzelzimmer?
Deswegen: Gerne beherbergen wir auch Wanderer vom Jakobsweg, verspricht unsere Wirtin per Mail. Zweisamkeit schätzt man auf dem Jakobsweg nicht, daher die Einzelzimmer. Übriger Komfort scheint dort aber ebenso als überflüssiger Tand zu gelten, die Zimmer sind enge Kammern mit unbequemen, zu kleinen Betten, zu wenig Steckdosen, einem Kleiderschrank, der nicht schließt und hässlichem Laminatboden. Immerhin, es gibt kleine Bäder, sogar mit warmem Wasser. An ein offenes W-Lan ist, natürlich, nicht zu denken.
Man mag das aber auch anders sehen. So: Das Hotel ist kein Hotel, es ist, höchstens, eine Pension. Eigentlich ein Wohnhaus, das ein wenig zu groß geraten ist. So scheint man das hier zu machen: Das Haus zwei, drei Zimmer größer bauen als es die Familie nötig hätte, und wenn dann klar ist, dass die Familie nicht mehr größer wird, diese zwei, drei Zimmer tageweise an Touristen vermieten. Die sind dann die Familie.
Das ist das Alleinstellungsmerkmal des Quartiers: Man hat Familienanschluss. Die Wirtin ist immer um einen, redet und redet und ist hemmungslos nett. Mal auch verpeilt, mal lustig, mal selbstironisch, Spitzen verschießt sie, die nennt sie dann Schmäh. Man kann nicht anders als ihr zu verfallen.
To be continued.
Das Quartier ist ein Neubau, ein wenig versetzt hinter der Hauptstraße, eigentlich ein holzverarbeitender Betrieb, der auch noch ein paar Zimmer vermietet. Wir haben Weihnachten, der gesamte Ort ist ausgebucht, nur hier gibt es noch freie Zimmer. Und, wie schön!, sogar Einzelzimmer, und das nicht einmal zu Mondpreisen. Warum aber: Einzelzimmer?
Deswegen: Gerne beherbergen wir auch Wanderer vom Jakobsweg, verspricht unsere Wirtin per Mail. Zweisamkeit schätzt man auf dem Jakobsweg nicht, daher die Einzelzimmer. Übriger Komfort scheint dort aber ebenso als überflüssiger Tand zu gelten, die Zimmer sind enge Kammern mit unbequemen, zu kleinen Betten, zu wenig Steckdosen, einem Kleiderschrank, der nicht schließt und hässlichem Laminatboden. Immerhin, es gibt kleine Bäder, sogar mit warmem Wasser. An ein offenes W-Lan ist, natürlich, nicht zu denken.
Man mag das aber auch anders sehen. So: Das Hotel ist kein Hotel, es ist, höchstens, eine Pension. Eigentlich ein Wohnhaus, das ein wenig zu groß geraten ist. So scheint man das hier zu machen: Das Haus zwei, drei Zimmer größer bauen als es die Familie nötig hätte, und wenn dann klar ist, dass die Familie nicht mehr größer wird, diese zwei, drei Zimmer tageweise an Touristen vermieten. Die sind dann die Familie.
Das ist das Alleinstellungsmerkmal des Quartiers: Man hat Familienanschluss. Die Wirtin ist immer um einen, redet und redet und ist hemmungslos nett. Mal auch verpeilt, mal lustig, mal selbstironisch, Spitzen verschießt sie, die nennt sie dann Schmäh. Man kann nicht anders als ihr zu verfallen.
To be continued.
zahnwart - 29. Dez, 11:30
Trackback URL:
https://bandschublade.twoday.net/stories/weihnachtsgeschichte-drittens-quartier/modTrackback