Wahl watching
Der Spiegelfechter sagt, wen er wählt: Die Linke. Und er begründet das, er ist einleuchtend, klug, skeptisch, undogmatisch. Er will nicht missionieren, er erklärt nur. Gut macht er das.
Aber ich mache es nicht.
Weswegen nicht? Eine Frage, die sich so ziemlich jede Politikredaktion stellt: Sollte der Leser nicht wissen, mit wem er es zu tun hat? Verschleiert ein Medium seine Motive nicht, indem es seinen politischen Hintergrund verschweigt? In den USA schreibt jede Dorfzeitung, ob sie für Obama oder für McCain war (macht sie das wirklich? Keine Ahnung), warum sind nur wir so verklemmt?
Alles gute Argumente. Niemand sollte mit seiner politischen Meinung hinterm Berg halten. Wer mich fragt, was ich wähle, dem sage ich es. Aber. Ich sage dann noch einiges mehr. Was ich an der entsprechenden Partei nicht so toll finde. Wer mich am politischen Personal stört. Welche Partei ich unter Umständen auch wählen würde. Dass meine Wahlentscheidung seit Jahren gerade mal eine Entscheidung fürs kleinere Übel ist. Im Blog ginge das nicht (in einer Zeitung ginge so etwas übrigens genauso schwer), im Blog stünde dann "Ich wähle ABC." Punkt. Plus ein paar Erklärungen. Das will ich nicht. Das reicht mir nicht.
Bleibt das Problem der Verschleierung. Natürlich würden sich die Leser der Bild Gedanken machen, ob sie womöglich manipuliert werden, wenn auf dem Titel ganz fett "Wahlkampfbroschüre der CDU" stehen würde. Die Lesern der taz hingegen ist zuzutrauen, dass sie auch ohne eindeutige Wahlempfehlung wissen, dass sie es hier mit Rot-rot-grün-Sympathisanten zu tun haben. Und mein kleines, feines Blog ist so kuschlig und persönlich, da weiß ohnehin jeder Leser, was ich wähle.
Und wer es nicht weiß, der kann mich ja fragen.
Aber ich mache es nicht.
Weswegen nicht? Eine Frage, die sich so ziemlich jede Politikredaktion stellt: Sollte der Leser nicht wissen, mit wem er es zu tun hat? Verschleiert ein Medium seine Motive nicht, indem es seinen politischen Hintergrund verschweigt? In den USA schreibt jede Dorfzeitung, ob sie für Obama oder für McCain war (macht sie das wirklich? Keine Ahnung), warum sind nur wir so verklemmt?
Alles gute Argumente. Niemand sollte mit seiner politischen Meinung hinterm Berg halten. Wer mich fragt, was ich wähle, dem sage ich es. Aber. Ich sage dann noch einiges mehr. Was ich an der entsprechenden Partei nicht so toll finde. Wer mich am politischen Personal stört. Welche Partei ich unter Umständen auch wählen würde. Dass meine Wahlentscheidung seit Jahren gerade mal eine Entscheidung fürs kleinere Übel ist. Im Blog ginge das nicht (in einer Zeitung ginge so etwas übrigens genauso schwer), im Blog stünde dann "Ich wähle ABC." Punkt. Plus ein paar Erklärungen. Das will ich nicht. Das reicht mir nicht.
Bleibt das Problem der Verschleierung. Natürlich würden sich die Leser der Bild Gedanken machen, ob sie womöglich manipuliert werden, wenn auf dem Titel ganz fett "Wahlkampfbroschüre der CDU" stehen würde. Die Lesern der taz hingegen ist zuzutrauen, dass sie auch ohne eindeutige Wahlempfehlung wissen, dass sie es hier mit Rot-rot-grün-Sympathisanten zu tun haben. Und mein kleines, feines Blog ist so kuschlig und persönlich, da weiß ohnehin jeder Leser, was ich wähle.
Und wer es nicht weiß, der kann mich ja fragen.
zahnwart - 25. Sep, 08:59
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